MAS Beschäftigungstipps

Ein Hilfsprogramm der MAS Alzheimerhilfe

Übungen für zwischendurch – mit dem Ziel, eine gute Zeit miteinander zu haben. Es geht nicht um Schnelligkeit oder einen Test.

Tag 1 – Immer Frontal ansprechen

Tipp von Felicitas Zehetner,
Obfrau und Gründerin der MAS Alzheimerhilfe

Umgang und Kommunikation mit Menschen mit Demenz:

Es ist sehr wichtig, sich beim Sprechen zu zeigen, nicht von hinten anreden! Sprechen Sie die Person von vorn oder von der Seite an, niemals von außerhalb des Gesichtskreises. Sie vermeiden so ein Erschrecken.

Ebenso ergibt es keinen Sinn, etwas über eine Distanz hinweg zuzurufen. Das „Ich bin eh da“ – oder was auch immer die Botschaft ist – kann von der/dem Betroffenen nicht zugeordnet werden.

Kommen Sie gut durch diese herausfordernde Zeit!

Tag 2 – Beweg Dich!

Tipp von Mag. Carmen Viereckl,
Klinische Psychologin (Gerontopsychologie), Gesundheitspsychologin

Und dein Gehirn sagt Danke!

Sport und Bewegung sind in jeder Lebensphase wichtig zur Erhaltung der Gesundheit und, wie neueste Forschungsergebnisse immer wieder beweisen, zur Förderung der geistigen Fähigkeiten. Auch wenn man die Wohnung nicht verlassen kann oder soll, viele Veranstaltungen und Angebote abgesagt und Einrichtungen vorübergehend geschlossen wurden, sollte man auf ausreichend Bewegung im Alltag achten. Wir empfehlen: 30 Minuten täglich (ein schönes Ziel!).

Bewegen kann man sich auch zu Hause und auch wenn man wenig Platz in der Wohnung hat!
Wenn Sie einen Computer haben, können Sie viele Trainingsprogramme, Turn- und Yoga-Übungen … für alle Altersklassen und Fitness-Levels über YouTube anschauen und mitmachen. Aber auch ohne technische Unterstützung gelingt ein Training zu Hause. Vielleicht waren Sie mal auf Reha oder Kur oder haben eine Physiotherapie besucht? Schauen Sie in den Unterlagen dazu nach, vielleicht haben Sie Anleitungen für gesundheitsfördernde Übungen für zu Hause mit bekommen, die Sie nun wieder ausprobieren können? Gehen Sie dazu am besten auf den Balkon, die Terrasse oder zu einem offenen Fenster. Atmen Sie bewusst die frische Luft ein, und genießen Sie die Sonne auf der Haut!

Zu dem Thema gibt es auch einen Buchtipp: „Beweg dich! Und dein Gehirn sagt Danke“ von Manuela Macedonia, Verlag Brandstätter.
(Und unterstützen Sie bitte Ihre/n BuchhändlerIn ums Eck!)

Tag 3 – Das Problem
mit dem Hinausgehen

Tipp von Mag. Stefanie Plötzeneder,
Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin

Das Problem mit dem Hinausgehen
Wenn zum Beispiel der starke Wunsch da ist, das Haus zu verlassen, kann eine gemeinsame kurze Runde ums Haus und anschließende Ablenkung helfen. Lange draußen zu bleiben empfiehlt sich ja zuweilen nicht. Da bei unseren Klienten das Kurzzeitgedächtnis betroffen ist, sollten Betreuungspersonen empathisch auf den Menschen mit Demenz eingehen und können ihn so auch wieder aus der Aktion herausbegleiten.

Wenn man es schafft, die Person abzulenken, hat man schon gewonnen. Dann ist das Hinausgehen im nächsten Moment wahrscheinlich gar kein Thema mehr. Zum Beispiel könnten auf dem Weg zur Haustüre interessante Dinge deponiert werden, die von dem Vorhaben des Hinausgehens ablenken (Bücher, Gegenstände, die der Betroffene mag …). Ein allgemein gültiges Rezept gibt es aber nicht, da jeder Betroffene trotz „gemeinsamer“ Erkrankung eine eigene Persönlichkeit hat.

Das Weglaufen ist für den Menschen mit Demenz häufig eigentlich ein Hinlaufen, diese Personen suchen meist Halt und Sicherheit.

Für so spezielle Situationen ist es gut und wichtig, die Biografie der betroffenen Person, aber auch deren Demenzstadium zu kennen. Ablenken, ausreichend beschäftigen, gemeinsam hinausgehen, sich körperlich betätigen kann helfen.

Ansonsten sollte die Erklärung zur (Pandemie-) Situation dem Demenzstadium angepasst sein. In einem frühen Stadium ist eine fachliche Erklärung noch gut: „Es gibt eine spezielle Erkrankung, einen Virus. Wir müssen herinnen bleiben.“

Bei fortgeschrittenem Stadium ist es etwa, wie wenn man es einem Kind erklären würde. „Viele Menschen sind krank. Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht anstecken. Wir müssen Abstand halten.“

Da viele Angehörige zu Hause sind und jetzt mehr Zeit haben, kann diese Zeit bewusst genutzt werden, um gemeinsam Spaziergänge zu machen, sich zu beschäftigen und ein wenig auszupowern.

Tag 4 – Mit Hund oder Ohne

Tipp von Karin Laschalt,
Leiterin aller Demenzservicestellen der MAS Alzheimerhilfe

„Gib dem Menschen einen Hund, und seine Seele wird gesund.“ (Hildegard von Bingen)

Tagestipp ohne Hund:

Entdecken Sie Ihre Umgebung

Öffnen Sie ganz bewusst das Fenster, und lauschen Sie dem Vogelgezwitscher. Was hören Sie? Einen Vogel? Welchen? Mehrere? Wenn Sie ein Stück Natur vor Ihrem Haus haben, halten Sie Ihre Augen offen, ob ein Eichhörnchen, eine Maus oder vielleicht die Nachbarskatze vorbeiläuft. Wenn Sie selbst eine Katze haben, streicheln Sie sie ganz bewusst (und nicht nur so nebenbei) und besprechen Sie mit Ihrem Partner/Elternteil die schöne Fellfarbe oder wie weich die Katze sich anfühlt, wie laut man das Schnurren hören kann. Oder Sie spüren, wie sich das Schnurren anfühlt, wenn man die Katze dabei berührt.

Oder aber Sie erfreuen sich über eine Tiersendung im Fernsehen (Internet). Sehen Sie, was es zu entdecken gibt.

Tag 5 – Ich sortiere meine Fotos

Tipp von Mag. Carmen Viereckl,
Klinische Psychologin (Gerontopsychologie), Gesundheitspsychologin

Fast jeder, der mich kennt, weiß um meine große Leidenschaft: mein Pferd und Reiten! Seit zweieinhalb Jahren begleitet mich meine Maus jetzt schon, und in dieser Zeit sind viele, viele Fotos entstanden! Die meisten davon habe ich digital auf dem PC oder am Handy gespeichert, aber einige flattern auch ausgedruckt und entwickelt in der Wohnung herum. Ständig nehme ich mir vor, diese mal zu sortieren, auszumustern, zu entwickeln, einzukleben. Doch nie komme ich dazu.

Bis jetzt! Die Krise als Chance!

Haben Sie nicht auch solche Vorhaben zu Hause, die Sie schon ewig vor sich herschieben?

Die Durchsicht alter Bilder weckt Erinnerungen und schafft viel Gesprächsstoff. Durch das Einkleben, Sortieren und Beschriften der Fotos in Alben werden nebenbei auch noch die Feinmotorik und Alltagsfähigkeiten trainiert. Nutzen Sie diese Chance!

Tag 6 – Reisen im Kopf

Tipp von Gerlinde Schachinger,
MAS Demenztrainerin, MAS Alzheimerhilfe

Reisen im Kopf und mit dem Finger auf der Landkarte:
Nehmen Sie eine Landkarte oder einen Atlas zur Hand. Heute reisen Sie gemeinsam – im Kopf und per Finger auf der Landkarte.

  • Suchen Sie Länder, Städte und Orte (wo Sie aufgewachsen sind, wo Sie hingereist sind, von deren Besuch Sie vielleicht geträumt haben).
  • Vielleicht haben Sie sogar noch Bilder dazu?
  • Man kann sich zu den Ländern, die man besucht hat oder kennt, auch die entsprechende Musik anhören.
  • Mit dem Thema Reisen lässt sich an vieles aus vergangenen Zeiten anknüpfen (Essen, Kleidung, Erlebnisse …).

Auch hier gilt: Es soll kein Abfragen oder Testen sein und werden!

Sie reisen gemeinsam: auf dem Globus, im Atlas, im Kopf, am Bildschirm … Bilder, Musik … Alles, was Sie gemeinsam reisen lässt, ist gut.

Tipp: Urlaub, wie er früher war, ist auch mit Menschen mit Demenz möglich. Die MAS Alzheimerhilfe weiß wie: Der Alzheimerurlaub.

Tag 7 – Vermeiden Sie Konflikte

Tipp von Mag. Doris Prieschl,
Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin, MAS Alzheimerhilfe

Demenz ist an und für sich schon eine Herausforderung. Aber sich längere Zeit gemeinsam auf beschränktem Raum zu befinden birgt immer ein großes Konfliktpotenzial. Bedenken Sie daher bitte, dass Menschen mit Demenz aufgrund ihrer Erkrankung in der Regel nicht so reflektiert handeln können wie gesunde Menschen. Am besten wäre es, Konflikte möglichst schon im Vorhinein zu vermeiden. Das ist in der Praxis leichter gesagt als getan.

Daher ist es wichtig zu wissen: Es ist normal, wütend zu werden, wenn Menschen mit Demenz brüllen oder um sich schlagen, wenn sie gewaschen werden sollen. Es ist auch verständlich, wenn Sie erschöpft sind, weil Sie untertags gefordert sind und nachts nicht schlafen können, weil Sie mehrmals rausmüssen, weil Ihr betroffener Partner so unruhig ist. Nur wenige haben diese Kraft, dies über längere Zeit allein auszuhalten. Daher sollten Sie sich ein paar Punkte vergegenwärtigen:

  • Beschränken Sie jetzt Forderungen auf das Notwendigste (z.B. Körperpflege auch mal ausfallen lassen oder ausnahmsweise den Pyjama tagsüber anlassen, nicht auf perfekte Tischmanieren bestehen …).
  • Vermeiden Sie Diskussionen, und bestehen Sie nicht auf die Wahrheit. Zwei Meinungen können nebeneinander Platz haben.
  • Verlassen Sie den Raum, bevor es zu „explosiv“ wird. Atmen Sie bewusst durch. Am besten einen tiefen Zug Frischluft nehmen.
  • Schaffen Sie Ablenkung durch gezielte Beschäftigung.
  • Machen Sie für sich Entspannungsübungen. Auch dazu gibt es viele Anleitungen im Internet.
  • Bewegung hilft, Stress abzubauen.
  • Körperliche Nähe und Zuwendung vermittelt Sicherheit und bringt Sie wieder näher zusammen.

Es ist zutiefst verständlich, dass es nicht immer leicht fällt, Ihrem betroffenen Partner Geduld und Liebe zu geben. Es sind so viele Veränderungen, die es einem schwer machen, zu akzeptieren. Aber Wissen über Demenz und eine positive Grundeinstellung helfen:

  1. Schauen Sie auf die Dinge, die Ihr Partner noch kann. Nicht immer auf das, was nicht mehr geht.
  2. Wichtig! Sie müssen nicht alles alleine machen. Bauen Sie ein Netzwerk auf. Holen Sie sich Hilfe, und handeln Sie, bevor Ihnen die Decke auf den Kopf fällt.
  3. Seien Sie versichert, dass das Zitat von Carl W. Buechner stimmt: „Menschen mögen vergessen, was du ihnen gesagt hast, aber sie erinnern sich immer daran, welches Gefühl du in ihnen ausgelöst hast.“

Tag 8 – Zitronen

„Warum die Zitronen sauer wurden“

Buchtipps und Besonderes von Maria Klaffenböck, Heinz-Erhardt-Special von Michael Buchner, MAS Alzheimerhilfe

Lesen ist wunderbar. Man kann in eine Welt eintauchen, es eröffnen sich neue Horizonte, man hat am Leben anderer teil und kann lachen und sich unterhalten oder mitfiebern. Bücher und Geschichten bereichern das Leben. In jedem. Und auch bei Demenz. „Warum die Zitronen sauer wurden“ von Heinz Erhardt gibt es zum Hören und Sehen.

  • „Wie’s früher war“ (Inge Friedl)
  • „Familienleben in alter Zeit“ (Inge Friedl)
  • „Vom einfachen Leben“ (Inge Friedl)
  • „Als die Kaffemühle streikte“ (Ulrike Strätling)
  • „Ich bin halt eine vom alten Schlag“ (Anna Wimschneider)

Tag 9 – Komm, tanz mit mir

Tipp von DSA Rosa Handlbauer,
Dipl. Sozialarbeiterin, MAS Alzheimerhilfe

Wir hoffen, heute ist ein Tag zum Tanzen für Sie! Oder vielleicht ist die Stimmung momentan auch gar nicht tanzbar …

Wenn nicht, dann bauen Sie diesen Teil ein, wenn Ihnen danach ist. In jedem Fall: Bleiben Sie positiv. Durchhalten! Lösungen finden! Hoffnung schöpfen!

Tanzen hält fit – körperlich, seelisch und geistig. Denn viele Dinge passieren beim Tanzen gleichzeitig.

  • synchron zur Musik bewegen
  • Schritte lernen
  • Schritte merken
  • Bewegungen alleine koordinieren
  • Bewegung mit Partner koordinieren
  • führen – vorausschauend, zeitliche und körperliche Koordination
  • sich führen lassen – Reaktion, Umsetzung, zeitliche und körperliche Koordination …

Und ganz nebenbei steigert regelmäßiges Tanzen aufgrund der Bewegung natürlich auch die Kondition und Muskulatur, kann die Partnerschaft bereichern, soziale Kompetenzen fördern und natürlich Spaß machen!

Sie wollen eher gar nicht tanzen? Oder aber Sie sind beweglich eingeschränkt?

Wie wäre es mit einer Alternative: Sitztanz? Dies ist ein im Sitzen ausgeführter Tanz. Alle Sitzpositionen wie Schneidersitz, auf dem Boden knien oder sitzen auf einem Stuhl sind möglich. Das klingt doch gut! Und jeder von uns kennt solche Musik, bei der es schwerfällt, still zu bleiben.

Lassen Sie sich treiben von der Musik. Heben Sie abwechselnd die Hände, links, rechts, dann beide, Beine kreisen, Beine heben, Beine stampfen in den Boden, die Hände in den Himmel …, was auch immer Ihnen einfällt.

Lassen Sie sich von der Musik inspirieren. Ihnen muss es Spaß machen. Es ist keine Jury anwesend. Haben Sie einfach Spaß miteinander und Freude an der Musik. Und wenn die Musik passt, dann wippen die Beine eh von selbst …

„Das Tanzen ist die Kunst, bei der die Beine denken, sie seien der Kopf.“ (Stanislaw Jerzy Lec)

Tag 10 – Verbessern Sie Ihr Gedächtnis, Schreiben Sie mal öfter mit der Hand

Tipp von Réka Kun,
MAS Demenztrainerin, MAS Alzheimerhilfe

Es ist schon längst bewiesen, dass zwischen unseren Händen und unserem Gehirn eine komplexe Verbindung besteht. Mit den Händen zu schreiben schaut zwar einfach aus – allerdings ist es das in Wirklichkeit gar nicht! Beim Schreiben werden nämlich verschiedene Gehirnbereiche gleichzeitig aktiviert, bis das sichtbare Ergebnis – unsere eigene Handschrift – vor uns liegt. Daher bietet diese Tätigkeit eine tolle Möglichkeit, unser Gehirn zu stimulieren.

Neben dem eindeutig stimulierenden Effekt hat das Schreiben zahlreiche andere positive Wirkungen:

EFFEKTIV: Das Schreiben lässt unser Gehirn auf eine angenehme Art arbeiten.

MACHT UNS KREATIV: Beim Schreiben können wir unsere Kreativität freisetzen und unsere Handschrift nach Lust und Laune ändern.

ANGSTLÖSEND: Falls Sie sich geängstigt oder gestresst fühlen, schreiben Sie Ihre Gefühle aus sich heraus, bevor die Gefühle einen weniger produktiven Weg finden.

VERBESSERT UNSERE KONZENTRATION: Das Schreiben selbst verlangt von uns volle Konzentration und ist gar nicht zu vergleichen mit dem Eintippen in Handy und PC.

Mein Tipp: Führen Sie in der Zukunft Tagebuch. Auf diese Weise können Sie Ihr Gedächtnis ohne besonderen Aufwand fitter halten und wichtige Lebensmomente und Erlebnisse für sich festhalten!
Und jetzt, wo wir sowieso nicht rausgehen sollten bzw. können, wäre dies doch eine nette Idee: ein Brief an Ihre Liebsten oder jemanden, den Sie schon länger nicht gesehen oder gehört haben.

Tag 11 – Dem Jongleur ist nichts zu schwör oder: Jonglieren ist gesund

Tipp von Mag. Carmen Viereckl,
Klinische Psychologin (Gerontopsychologie), Gesundheitspsychologin

Heute brauchen wir: einen kleinen Ball und ein klein wenig Platz. Wir fördern neben der Beweglichkeit auch die Konzentration und die koordinativen Fähigkeiten, die für unsere Nervenzellen im Gehirn sehr wichtig sind. Und vor allem: Es soll Spaß machen!

Fangen Sie klein an. Werfen Sie den Ball mit beiden Händen hoch und fangen ihn wieder mit beiden Händen auf. Sie können dann versuchen, den Ball nur mit der rechten Hand (bei Linkshändern links) hochzuwerfen und zu fangen. Wechseln Sie dann die Hand und versuchen Sie es mit der anderen.

Sie können im nächsten Schritt auch versuchen, den Ball mit der einen Hand in die Luft zu werfen und dann mit der anderen aufzufangen. Wenn das gut funktioniert, können Sie dies gleichzeitig mit zwei Bällen versuchen. Das ist schon etwas schwieriger. Machen Sie sich daher keine Sorge, wenn mal ein Ball auf den Boden fällt! Auch das ist Bewegung, wenn man dem Ball hinterherläuft, unter den Tisch krabbelt und danach sucht!

Wenn Sie wollen, können Sie sich auch gegenüber hinsetzen und einen Ball zuwerfen. Variieren Sie auch hier: Versuchen Sie es mit zwei Händen oder einer, mit links, rechts, werfen Sie sich direkt den Ball zu oder lassen ihn einmal am Boden aufspringen. Probieren Sie es, indem Sie nach dem Werfen in die Hände klatschen … Was haben wir nicht als Kinder für Variationen gehabt! Erinnern Sie sich? Zählen Sie mit, wie oft Sie es schaffen, den Ball zu werfen! Zählen Sie von 100 rückwärts oder in Dreier- oder Siebener-Schritten. Sagen Sie das Abc auf (haben Sie schon mal versucht, das Alphabet rückwärts aufzusagen?), oder nennen Sie bei jedem Mal Werfen ein Tier, einen Namen, etwas, das man im Supermarkt kaufen kann … So lässt sich Bewegung auch wunderbar mit Gedächtnistraining kombinieren! Viel Spaß dabei!

Allgemeiner Tipp: Dinge, die man normalerweise mit der rechten Hand macht, einmal mit der linken zu tun, bringt die grauen Zellen richtig auf Trab! Z.B.: Zähneputzen, Suppe essen …

Tag 12 – Stammbaum

Tipp von Karin Laschalt,
Leiterin aller Demenzservicestellen der MAS Alzheimerhilfe

Stammbaum: Auf den Spuren der Geschichte Ihrer Familie
Uropa Karl, die Halbschwester der steirischen Oma? Nie gehört von denen? Wenn ich mich mit meinen Eltern unterhalte, kommen wir immer wieder mal darauf zu sprechen, wer mit wem verwandt ist. Da tauchen plötzlich Menschen und Verbindungen auf, die ich noch nie gehört habe.

Noch spannender gestalten sich derartige Gespräche in der Familie meines Mannes. Hier gibt es Verwandtschaftsverhältnisse, an die ich nie gedacht hätte. Jedes Mal nehme ich mir vor, das alles einmal zu Papier zu bringen, und doch verläuft das Vorhaben schnell wieder im Sande.

Das ist doch eine gute Frage: Schaffen Sie es, einen Familienstammbaum zu konstruieren? Wie weit zurück können Sie die Personen Ihrer Familie benennen? Einen Versuch ist es wert.

Nehmen Sie sich ein Blatt Papier zur Hand, und überlegen Sie gemeinsam. Bei wem möchten Sie beginnen? Bei Ihren Großeltern? Ihren Eltern? Oder bei sich selbst? Im Idealfall gibt es sogar Fotos dazu, die Sie neben die Namen kleben können.

Sie werden sehen, allmählich entwickelt sich das Vorhaben in eine detektivische Recherche. Wer kann weiterhelfen? Wissen Verwandte noch etwas mehr? Womöglich erinnert sich Ihre Schwester noch an jemanden von früher, an den Sie selbst gar nicht mehr gedacht hätten. Oder Ihr Bruder kennt noch den Namen der Großtante. Sie haben mit ein paar Namen begonnen, und plötzlich wächst der Stammbaum.

Das gemeinsame Tun kann großen Spaß machen, regt den Geist an, sorgt vielleicht für Aha-Erlebnisse und kann später dem Betroffenen helfen, sich an die Namen der Familienangehörigen zu erinnern. Außerdem machen Sie sicher Ihren Kindern und Enkeln eine Freude damit. Viel Spaß beim Tüfteln und Kreativsein!

Tag 13 – Durcheinandergeschüttelt

Tipp von Ursula Baumgartner,
MAS Demenztrainerin, MAS Alzheimerhilfe

Wie der Begriff „Schüttelwörter“ sehr schön beschreibt, werden innerhalb eines Wortes die Buchstaben durcheinandergeschüttelt. Gemeinsam können Sie die Buchstaben in die richtige Reihenfolge bringen und sehen, welches Wort sich aus dem „Buchstabensalat“ ergibt.

Diese Übung ist gut für die Konzentration und macht Spaß. Als Thema nehmen wir heute: Frühling. Und der kommt bestimmt – auch mit Corona.

MRZÄNEBCHEER

PLOLENFULG

SHCAWBENLNSET

BMUABÜTLE

Um es einfacher zu gestalten, könnte man kürzere Wörter mit nur vier oder fünf Buchstaben nehmen (HSAE oder BULME). Einfacher ist es auch, wenn der erste und er letzte Buchstabe richtig stehen, schwieriger wird es, wenn auch diese verdreht sind oder sehr lange Wörter verwendet werden. Ihrer Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Hier können Sie sich ein Arbeitsblatt herunterladen:

Tag 14 – Seife selbst herstellen

Tipp von Kornelia Geiblinger,
MAS Demenztrainerin, MAS Alzheimerhilfe

Über das Händewaschen ist viel geschrieben worden in letzter Zeit. Und das ist gut so. Denn die Hände sind die häufigsten Überträger von Krankheitserregern. Händewaschen schützt! Deshalb sollten wir uns 20 bis 30 Sekunden lang die Hände waschen (so lange, wie etwa zwei Mal ein „Happy Birthday“ zu singen).

Zuvor braucht es aber Seife. Daher heißt unser nächstes Beispiel: Knetseife herstellen

Neben der Beschäftigung bedeutet dies aber auch, sich kreativ auszutoben und die Handmotorik zu trainieren. Gleichzeitig wird uns allen in der momentanen Situation bewusst gemacht, wie wichtig das Händewaschen ist.

Wie der Name schon sagt, lässt sich diese Seife kneten und beliebig in Form bringen. Außerdem kann die Knetseife herrlich nach frischer Minze, Orange oder etwas anderem duften. Das Selbermachen macht einen Riesenspaß und ist kinderleicht!

Zutaten & Material:
2 EL flüssige Seife oder Duschgel
2 EL Speiseöl (alternativ: Handcreme)
4 EL Speisestärke / Maisstärke
1 Prise Salz für die Haltbarkeit
Schüssel, Ausstechformen, Nudelholz
optional: Seifenfarbe, Duft, Lebensmittel-Glitzer

Herstellung:

1. Zutaten vermengen und kneten

Waschknete herstellen ist einfach. Beginnen Sie zunächst mit einer kleinen Menge. Geben Sie jeweils 2 EL Duschgel zusammen mit 2 EL Öl und ca. 4 EL Speisestärke in eine kleine Schüssel. Vermengen Sie die Zutaten miteinander, bis daraus eine Masse entsteht, die sich genauso leicht formen lässt wie Spielknete. Sollte die Seifenknete zu feucht sein, noch Speisestärke in die Masse kneten. Ist sie zu trocken, einfach etwas Duschgel und Öl dazu.

2. Knetseife bunt färben

Durch das Verkneten mit Speisestärke bekommt das verwendete Duschgel einen hellen, pastellfarbenen Ton. Wenn die Waschknete bunter werden soll, sollten Sie sich besser Handschuhe anziehen. Man kann entweder spezielle Seifenfarbe oder normale Lebensmittelfarbe benutzen. Zusätzlich haben wir eine Prise Salz und ein paar Tropfen ätherisches Duftöl hinzugefügt.

3. Waschknete formen

Bestreuen Sie Ihre Arbeitsfläche mit Speisestärke und rollen Sie die Knetseife aus. Jetzt lässt sich die Waschknete wie Kekse ausstechen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Selbstverständlich lassen sich auch niedliche Figuren aus der bunten Badeknete modellieren. Kleine Risse kann man mit einem Tropfen Öl reparieren. Die fertigen Seifenstücke haben wir für drei Stunden trocknen lassen, bevor wir sie luftdicht in einem Marmeladeglas verschlossen.

Wie lange ist selbst gemachte Knetseife haltbar?
Natürlich ist die selbst gemachte Waschknete nicht so lange haltbar wie gewöhnliche Seife. Bewahren Sie sie in einem luftdichten Behälter auf, andernfalls wird die Waschseife zu trocken und bröselt auseinander. Ein Marmeladeglas eignet sich hierfür gut. Um die Seife haltbarer zu machen, haben wir eine Prise Salz hinzugefügt.

Tag 15 – Däumchen drehen

Tipp von Elke Mahnert,
MAS Demenztrainerin, MAS Alzheimerhilfe
Lebens- und Sozialberatung (Schwerpunkt Krisenintervention und Trauerbegleitung)

Warum nicht mal Däumchen drehen?

Das Üben der Fingerfertigkeit ist gerade im fortgeschrittenen Alter besonders wichtig. Wir unterschätzen, wie oft wir etwas im Alltag mit den Händen machen. Daher heißt es nun „Däumchen drehen“. Wir setzen uns und steigern langsam die Intensität und versuchen den Videovorgaben zu folgen. Wichtig: Es gibt kein Falsch. Sie werden sehen, es macht Spaß!

Tag 16 – Sprechen Sie oberösterreichisch?

Tipp von Gerlinde Schachinger,
MAS Demenztrainer

Sprechen Sie Oberösterreichisch?

Ein Dialekt, auch als Mundart bezeichnet, ist eine lokale oder regionale Sprachvarietät.

Der österreichische Dialekt hat viel mit dem Bayerischen gemeinsam. Die Ausnahme bildet hier Vorarlberg. Die Vorarlberger stehen sprachlich dem Schwäbischen näher. Durch den ständigen Kontakt mit den vielen Völkern der Habsburger-Monarchie, aber auch mit den Nachbarländern flossen viele sprachliche Elemente und Eigenheiten in das Österreichische ein, die in Norddeutschland weitgehend fremd sind. Der Dialekt entwickelte sich im Laufe der Zeit in jeder Region ein wenig anders und ist auch ein Teil des Charmes dieses Landes. (Quelle: Heimatblog).

In Oberösterreich kann das oarschlings Ausparken feigeln. Aber das ist noch längst nicht alles, was Oberösterreich kann: Einheimische sind dramhappert und zur Fieberblase sagen sie Bletschn. Wie in ganz Österreich gibt es auch hier viele Wörter, die einen Dolmetsch bräuchten.

Wie steht es mit Ihrem Oberösterreichisch? Hier ein paar Wörter mit Erklärung dazu:
Latschn — Lacke
hatschn — schlecht gehen
iwarigs moi — manchmal
wampat — dick
Seicherl — Sieb
Loamsiada — träger Mensch
tramhappad — schlaftrunken
Fachtl — Heufuhre
ma(h) — mähen
Graomat — letzte Wiesenmahd
Kramuri — Durcheinander
Stutza — kurzer Lodenmantel
Scher(b)m — Nachttopf
zankön — streiten
Glunkan — große Ohringe
Zniachterl — kleiner Mensch

Fällt Ihnen selbst noch ein Begriff ein? Vielleicht ist Ihr Partner aus einer anderen Region in Österreich? Dann könnte er/sie das jeweilige Wort in ihrem/seinem Dialekt dazugeben.

Tag 17 – Mit Humor durch die Krise

Tipp von Mag. Sabine Weber,
Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin, MAS Alzheimerhilfe

Ablenkung ist wichtig, und Humor hilft!

Lassen Sie schlechte Zeiten wie die aktuelle Corona-Krise nicht überhandnehmen, und vermeiden Sie zu viele angstmachende Berichte.

Humor hat in solchen Ausnahmefällen eine ganz spezielle Berechtigung. Wenn einem das Leben einen Strich durch die Rechnung macht, ist Humor oft wie eine Insel, an der man sich festhalten kann. Was auch immer das für Sie ist: ein Videoclip, ein Witz, ein Gespräch, eine nette Geste – all das kann einem wieder Luft zum Atmen geben.

Erklären Sie der betroffenen Person (gemäß Demenzstadium), was passiert ist. Geben Sie ehrliche, auf Ihre/n Angehörige/n abgestimmte Antworten. Auch in schwierigen Situationen ist Humor erlaubt und ein starkes Mittel gegen Hoffnungslosigkeit und Angst. Es geht dabei um eine Art Auszeit, sicherlich auch ein wenig um Verdrängung – und vor allem ermöglicht Humor einen Ausstieg aus der unmittelbaren, oft bedrohlichen bzw. überwältigenden Situation und schafft so Distanz. Zudem senkt Lachen nachweislich den Stresslevel und stärkt das Immunsystem. Lächeln und lachen erleichtert also immer. Natürlich gelingt einem das nicht immer bzw. nicht immer gleich gut; niemand von uns kann immer gut drauf sein. Aber es wäre schön, wenn es immer öfter wäre!

Tag 18 – Musik

Tipp von Mag. Sandra Spack,
Sozialarbeiterin, MAS Alzheimerhilfe

Die Guten-Morgen-Playlist:

Ich bin ein Fan der stimmungsaufhellenden Variante „Musik hören“! Es gibt so viele positive alte Schlager, die einen sofort in eine freudige Stimmung versetzen können. Wer kennt das nicht? Aus einem stillen Mitmurmeln wird ein Mitsingen und ein Erinnern an ganz spezielle Ereignisse. Musik gibt einem etwas Geborgenes, Vertrautes. Ich, zum Beispiel, wecke derzeit jeden Tag meine Familie mit einem dieser Lieder:

Obwohl es nicht unser genereller Musikgeschmack ist, ist es für jeden ein fröhlicher Start in den Tag! Wie ist das bei Ihnen?

Meine Top-Liste

Cliff Richard: Rote Lippen soll man küssen (1963)
Gitte Haenning: Ich will ’nen Cowboy als Mann (1963)
Bill Ramsey: Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett (1962)
Max Raabe: Mein kleiner grüner Kaktus (1934/1997)
Trude Herr: Ich will keine Schokolade (1965)

Tag 19 – Wandern

Tipp von Mag. Carmen Viereckl,
Klinische Psychologin (Gerontopsychologie), Gesundheitspsychologin

Das Wandern ist des …

Wehmütig schaue ich mir Fotos vergangener Wanderungen und diverser Gipfelsiege an. Hier die Bilder von der Besteigung des Großen Priel. Gerade wenn das Wetter schön ist, zieht es mich raus in die Berge und die Natur. Ich möchte in Zeiten wie diesen aber kein unnötiges Verletzungsrisiko eingehen und schaue mir lieber die Fotos an und schwelge gerne in Erinnerungen.

Wie wäre es denn, eine Wanderkarte zur Hand zu nehmen und darin alle Berge, Seen und Ausflugsziele zu markieren, die man bereits bezwungen hat?

Daraus ergeben sich bestimmt schöne Gespräche mit den Angehörigen, wenn Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse wieder wachgerufen werden.

Tag 20 – Leseübung: Jetzt wird’s knifflig

Tipp von Ursula Baumgartner,
MAS Demenztrainerin der MAS Alzheimerhilfe

Leseübung: Jetzt wird’s knifflig

Sie sehen hier verschiedene Wörter. Allerdings wurden diese Wörter etwas bearbeitet. Anstelle der Umlaute stehen die Ziffern.

1 = ä

2 = ö

3 = ü

Können Sie die Wörter trotzdem noch lesen?
Hier haben Sie ein paar Beispiele. Finden Sie selbst Wörter?

Wichtig: Es ist dies eine spielerische Anregung, machen Sie keinen Test daraus! Auch hier steht die gemeinsame Zeit im Vordergrund.

Tag 21 – Ein kleines Gedächtnistraining

Tipp von Maria Klaffenböck,
MAS Demenztrainerin, MAS Alzheimerhilfe

Ein kleines Gedächtnistraining

Demenz verläuft in Stadien. Daher kann je nach Fortschreiten der Erkrankung das Kurzzeitgedächtnis so stark beeinträchtigt sein, dass sich die Betroffenen die aktuellen Geschehnisse nicht mehr einprägen können. Daher erzeugt Fragen dann Druck, und ein Nichtwissen führt zu Angst, Enttäuschung und Frust. Daher ist die Kenntnis des Stadiums in der professionellen MAS Ressourcen-Trainingsarbeit eine Grundvoraussetzung, um zu fördern und nicht zu über- oder unterfordern. Sie kennen Ihren Angehörigen/Partner am besten. Picken Sie heraus, was für Ihre Situation passt. Besonders wichtig ist, dass die Übungen Spaß machen und auch das Selbstwertgefühl stärken.

Hier ein kleines Angebot von Tipps für ein Gedächtnistraining zu Hause:

  • in 2er-, 3er-, 4er-Schritten bis 100 zählen und zurück
  • das Einmaleins vorwärts / rückwärts aufsagen
  • das Alphabet vorwärts / rückwärts aufsagen
  • Wörter finden, die …
  • … mit bestimmten Buchstaben beginnen (mit E oder Er)
  • … Doppelbuchstaben beinhalten (mm wie Semmel …)
  • … die mit -ung enden
  • … die mit A beginnen und mit R enden

Tag 22 – Künstlerisches mit Gummiringerln

Tipp von Romana Mehringer,
MAS Demenztrainerin, MAS Alzheimerhilfe

Basteln ist meist eine gute Form der Beschäftigung – wenn die Arbeiten nicht überfordern und für die Betroffenen Sinn und vor allem Spaß machen. Vielleicht braucht es die eine oder andere Arbeitsanweisung oder Hilfestellung – oder aber Sie arbeiten gemeinschaftlich. Schätzen Sie die Fähigkeiten Ihres Angehörigen realistisch ein. Jemandem die einmal zugeteilte Arbeit wieder abzunehmen wird als Abwertung empfunden, beim Basteln helfen ist erlaubt. Wenn Sie jedoch gemeinsam etwas entstehen lassen, dann fördert dies das Selbstbewusstsein ungemein.

Es hilft, wenn Sie biografisch relevantes Material einbauen. Für die einen ist das Holz, Wolle, Papier… Sie können etwas Konkretes entstehen lassen – zu einem Thema: Ostern, Frühling –, oder aber Sie machen auf „Picasso“ und erfinden gemeinsam etwas Kreatives.

In unserem Falle haben wir eine „Vernetzung“ geschaffen, etwas „Gemeinsames“. Dazu haben wir ein Holzbrett (kann auch Styropor, Schaumstoff … sein) genommen und darauf – willkürlich (kreativ) – Pinn-Nadeln gegeben. Dann braucht es noch bunte Gummiringerl. Diese spannen Sie nach Lust und Laune und Eingebung über die Pins. Im Nu entsteht ein buntes Spinnennetz.

Probieren Sie es aus! Nebenbei trainieren Sie so ein wenig die Feinkoordination der Hände und Finger.

Tag 23 – Fang den Hasen

Tipp von Elke Mahnert,
MAS Demenztrainerin, MAS Alzheimerhilfe,
Lebens- und Sozialberatung (Schwerpunkt Krisenintervention und Trauerbegleitung)

Der Hase. Der Jäger. Ein Gewehr.

Klingt wild und ist es auch. Die Übung macht richtig Spaß! Egal, wie viele mitspielen und versuchen den Videovorgaben zu folgen: Hier geht es um Konzentration, Ausdauer und Koordination.

Wir starten langsam, dann kann es rasanter werden.

Also achten Sie darauf, wo das Gewehr hinzielt – und dass Sie keinen Knoten in die Hände bekommen.

Tag 24 – Denken macht Spass

Tipp von Hedwig Häupl,
MAS Demenztrainerin, Aktiv-Programme und Gedächtnistrainerin, MAS Alzheimerhilfe

Denken macht Spaß

Die folgenden Übungen haben die Überschrift „Erkennen Sie diese Sprichwörter?“

Wir fördern damit das flexible Denken. Bild und Begriff vernetzen die rechte und linke Gehirnhälfte. Die grafische Umsetzung nutzt aus, dass über Bilder das eine oder andere Wort viel länger abgerufen werden kann. Eine schrittweise Hinführung zur Lösung ist möglich, wenn Sie die Details der Bilder ansprechen.

Zum Beispiel das Bild von der Grube: „Der hat scheinbar Angst. Was macht er gerade? Kennst du ein Sprichwort, in dem eine Grube vorkommt?“

Keine Angst: Es geht nicht um grafisch herausragende Kunst. Es geht darum, etwas zu haben, über das man reden kann und wofür gemeinsam eine Lösung findet.

Lassen Sie auch „kreative Antworten“ gelten!
Viel Spaß beim Tüfteln!

Tag 25 – Kindheit auf dem Lande

Text gelesen von Erika Preisel (Freies Radio Salzkammergut: ein Unterstützungsbeitrag – herzlichen Dank!) nach einer Idee von

Maria Klaffenböck,
MAS Demenztrainerin, MAS Alzheimerhilfe

Kindheit auf dem Lande
Der Text von Inge Friedl stammt aus ihrem Buch „Weihnachten, wie’s früher war“.

Hier erzählt sie über ihre Kindheit auf dem Lande.

Das ist doch ein guter Anknüpfungspunkt.

Wie war das bei Ihnen?

  • Hat es bei Ihnen in der Kindheit noch die „gsunde Watschn“ gegeben?
  • Haben Sie mithelfen/arbeiten müssen?
  • Gibt es Fotos von Ihrer Kindheit, die wir anschauen können?
  • Was wurde früher gespielt?
  • Gibt es spezielle Gerüche, Geschmäcker, an die Sie sich erinnern?
  • Oder ein spezielles Handwerksteil, einen Gegenstand, der sich gut angefühlt hat?
  • Sicherlich waren auch die Geräusche anders, oder?

Sie sehen: So vieles lässt sich wieder hervorkramen. Es ist eine kleine Zeitreise zurück, dorthin, wo alles noch ganz anders war.

Zur Autorin: Inge Friedl, geb. in Bruck/Mur, Historikerin, Museumspädagogin und Autorin, unermüdliche Sammlerin und Archivarin. In Gesprächen mit Zeitzeugen und bei Recherchen in privaten Fotoarchiven erfasst und hält sie fest, was sonst für die Nachwelt verloren wäre.

Bei Styria sind u.a. erschienen: „Almleben“, „Was sich bewährt hat“.

„Weihnachten, wie’s früher war – Erinnerungen, Geschichten und Bräuche“, € 19,90. Hardcover, 21×21 cm; 160 Seiten. ISBN 978-3-222-13566-8.

Mit freundlicher Genehmigung von

styriabooks.at/zu-tisch

Tag 26 – Im Alltag unterstützen

Tipp von Gerti Zeilinger,

MAS Demenztrainerin, MAS Alzheimerhilfe

Wichtig für Menschen mit Demenz ist, so lange wie möglich aktiv und selbständig am Alltag teilnehmen zu können. Sie benötigen dabei zunehmend Unterstützung durch Angehörige, Freunde und andere Personen. Ein wertschätzender Umgang hilft, Missverständnisse und problematisches Verhalten zu vermeiden.

Menschen mit Demenz zu pflegen und zu begleiten ist herausfordernd und benötigt viel Wissen. Mit der Zeit aber entwickeln viele pflegende/begleitende Angehörige ein gutes Gespür dafür, wie sie im Alltag richtig unterstützen und „demenzgerecht“ kommunizieren können. So lassen sich trotz Demenz noch schöne Stunden miteinander erleben.

Aufgrund der Ausnahmesituation durch Corona verbringt man jetzt – oft auf engstem Raum – viel Zeit miteinander, mit nur wenigen Phasen der Entlastung. Das ist herausfordernd. Deshalb ein paar Tipps für den Alltag.
  • Versuchen Sie Ihren betroffenen Angehörigen möglichst von Medien und den Hiobsbotschaften fernzuhalten. Schaffen Sie zu Hause so weit wie möglich eine angenehme, entspannende Atmosphäre.
  • Vermitteln Sie Sicherheit. So könnten Sie jeden Tag z.B. an der Messfeier vom Internet teilhaben (passt natürlich nicht bei allen!) oder beliebte Radiosendungen, Hörspiele oder Podcasts genießen.
  • Jetzt ist Frühling. Palmzweige auf den Tisch legen und eine Vase mit Frühlingsblumen dazustellen. Oder versuchen Sie, sonst etwas Farbe in die Wohnung zu bringen.
  • Schauen Sie Bilder aus Zeitungen und dem Familienalbum gemeinsam an.
  • Kramen Sie alle Arten von Brettspielen und Kartenspielen wieder hervor.
  • Sortieren Sie Dinge: von Knöpfen über Schrauben und Wolle bis Stifte. Lassen Sie Ihre Fantasie spielen.