Volksanwaltschaft und MAS Alzheimerhilfe gemeinsam erfolgreich

Peter Resetarits präsentierte in der Sendung „Bürgeranwalt“ am Samstag, dem 20. Mai 2023, um 18.00 Uhr in ORF 2 den Beitrag: Zu niedrige Pflegestufe – bekommen demenzkranke Menschen zu wenig Pflegegeld?

Anlass war der Beschwerdefall, den die MAS Alzheimerhilfe gemeinsam mit der Volksanwaltschaft, in Vertretung von Herrn Volksanwalt Mag. Bernhard Achitz, eingebracht hatte. Frau Christa K. aus Linz betreut seit vielen Jahren ihren an Demenz erkrankten Mann Helmut. Die beiden sind seit 44 Jahren verheiratet. Helmut braucht mittlerweile eine rundum Betreuung vom Aufstehen bis zum Schlafengehen- und auch in der Nacht.

Letztes Jahr noch hatten sie den Erschwerniszuschlag bekommen und mit ihm Pflegegeld Stufe 4 erhalten. Anfang des Jahres wurde der Erschwerniszuschlag um  20 Stunden erhöht. Somit erreichen viele Personen, die in der Vergangenheit den Erschwerniszuschlag schon hatten, nach einer Prüfung automatisch eine höhere Stufe, wenn diese 20 Stunden zusätzlich berücksichtigt werden. Bei Familie K. fiel die Prüfung aber negativ aus, obwohl stundenmäßig mind. Stufe 5 zuerkannt hätte werden sollen. Die Begründung war, dass die Zusatzkriterien nicht erfüllt sind. Für Stufe 5, 6 und 7 muss man eine Mindestzahl an Stunden und zusätzliche Merkmale aufweisen (z.B.: außerordentlicher Pflegebedarf, Hilfe auch in der Nacht usw.)

Frau K. wendete sich an die MAS Alzheimerhilfe, wo sie regelmäßig an den Angehörigentreffen teilnimmt.  Die MAS Demenztrainerin der Demenzservicestelle Linz der MAS Alzheimerhilfe, Lisi Hofer, kennt die Situation und erklärt das besondere Verhalten von Helmut. „Er lässt fremde Person kaum an sich heran. Das braucht viel Vertrauensarbeit, sonst ignoriert er einen. Er ist mit der Situation verzweifelt.“ Mag. Carmen Viereckl, Psychologin der MAS Alzheimerhilfe führt weiter aus: „Dieses Stadium der Demenz ist hochgradig betreuungsintensiv. Es bräuchte neben Wertschätzung und Anerkennung auch finanzielle Unterstützung.“ Konkret 676,20 Euro, für eine angemessene Pflegegeldstufe, forderte Karin Laschalt, Leiterin der Demenzservicestellen der MAS Alzheimerhilfe. „Die Familie K. ist leider kein Einzelfall“, erklärte sie auch gleich das Problem: „Die Überprüfungen finden leider am Schreibtisch statt und nicht direkt vor Ort bei den betroffenen Familien. Und es kommt erschwerend hinzu, dass die Familie in der schriftlichen Ablehnung keinerlei Rechtsmittelbelehrung und Erklärung erhalten hat, wohin sie sich nun wenden können.“

Mit dieser aktuellen Situation konfrontiert kam es noch in der Sendung zum Einlenken seitens der Pensionsversicherungsanstalt. Mag. Pokorny (Leiter der PVA Rechtsabteilung) erklärte, dass nun zwischenzeitlich eine neuerliche Untersuchung stattgefunden habe und sogar eine Erhöhung der Pflegegeldstufe 4 auf 6 bewilligt wurde!

Wir freuen uns über eine erfolgreiche Sozialarbeit im Sinne unserer KlientInnen. Aber nach wir vor gibt es leider viel zu viele Fälle, die zu wenig Pflegegeld erhalten.

Hier der Link zum Nachsehen: Achtung: ORF-Beiträge sind nur 1 Woche online

Bürgeranwalt vom 20.05.2023 um 17:59 Uhr – Bürgeranwalt vom 20.05.2023 um 17:59 Uhr – ORF-TVthek